HANS CHRISTOPH BUCH
Anlässlich des 80. Geburtstags des Autors: Buchvorstellung “im Doppel”
VOM BÄRENKULT ZUM STALINKULT
Eine lustvolle Grenzüberschreitung zwischen Erzählung und Essay, Literaturhistorie und persönlichem Narrativ.
H.C. Buch ist ein Weltreisender abseits ausgetretener Pfade, der überraschende Ein- und Ausblicke eröffnet durch Schneisen, die er ins Dickicht kultureller Übereinkünfte schlägt. Er porträtiert Autoren und Autorinnen, für die, wie auch ihm selbst, das Geschichtenerzählen ein Rettungsanker war angesichts der Bedrohung durch Faschismus und Stalinismus … und er präsentiert Kronzeugen eines undoktrinären Zugangs zur Literatur, der nicht nur die Klassiker, sondern auch die Moderne neu in den Blick nimmt!
DER FLUG UM DIE LAMPE
Das Buch vereinnahmt Raum und Zeit, überblendet viele miteinander verwobene Erzählungen und berichtet von bizarren Geschichten, die wie eine Fliege um die Lampe, um ein geheimes Zentrum kreisen. H.C. Buch reist nach China, Afghanistan und auch nach Haiti. Entstanden sind unerhörte Geschichten mit deren Hilfe sich der Autor augenzwinkernd und vergnüglich seiner eigenen Identität versichert. Gegen Ende werden die Anmerkungen ernster, münden in Selbstbetrachtung mit Aktualität und werden auch zu einer Abrechnung mit dem deutschen Literaturbetrieb…
Hans Christian Buch, 1944 in Wetzlar geboren. Sein Vater war im diplomatischen Dienst und so wuchs Buch in Wiesbaden, Marseille und Kopenhagen auf. Gleich nach dem Abitur nahm er am Seminar Prosaschreiben des Literarischen Colloquiums Berlin teil. Er studierte an der FU und TU Berlin Germanistik und Slawistik, promovierte bei Walter Höllerer, übernahm zahlreiche Gastdozenturen.
Breite Beachtung fand 1990 seine Poetikvorlesung: „Die Nähe und die Ferne – Bausteine zu einer Poetik des kolonialen Blicks“ – ein Hauptstrang im Werk Buchs: Probleme und Spannungen postkolonialer Gesellschaften. Folgerichtig reiste er immer wieder als Reporter für große deutsche Zeitungen in die Spannungsgebiete Afrikas, Asiens und Lateinamerikas.